Was ist der erste Eindruck, wenn Du das Haus verlässt? Es geht um öffentlichen Raum, besonders um die Art wie wir ihn wahrnehmen, was uns dort passiert und was wir über ihn träumen.
Stell dir vor, es ist ein ganz normaler Tag. Du willst aus dem Haus. Ein Blick aus dem Fenster verrät dir, welche Witterung draußen herrscht. Du ziehst die Jacke und deine Schuhe an, steckst Schlüssel und Geldbeutel ein und siehst dich doch einmal im Spiegel an. Dann aus der Wohnungstür in den Flur, die Treppe runter, durch die Haustür und plötzlich befindest du dich an einem anderen Ort.
So oder so ähnlich ist es alltäglich für die meisten von uns. Das Verlassen des Hauses, der Übergang vom privaten in den öffentlichen Raum ist eine absolut triviale Aktivität, die selten mit besonderer Aufmerksamkeit ausgeführt wird. Gleichzeitig ist dieser, den wir so trivial betreten öffentliche Raum, - das große Draußen, die Straßen und Plätze, der Raum zwischen unseren Häusern - im Zentrum der Aufmerksamkeit zahlreicher gesellschaftlicher Diskurse. Sicherheit und Überwachung, Ausgrenzung oder Inklusion von Randgruppen, Konsumverhalten und unsere Einstellung zur neoliberalen Marktwirtschaft, Datenschutz und ein Recht auf Anonymität, der Umgang mit psychischen Belastungen und Stresszuständen, unsere Zukunft und Einstellung zum Umweltschutz und nicht zuletzt der Verteilungskonflikt zwischen dem Automobil und anderen Verkehrsmitteln. Beinah jeder Aspekt unseres städtischen Lebens hat irgendwie mit diesem Raum zu tun.
Während wir gesamtgesellschaftlich einen sehr hohen Wert darauf legen, angemessene Mengen an Daten, Fakten, Argumenten und Theorien zu sammeln, um für diese Diskurse gewappnet zu sein, scheint der öffentliche Raum in seiner sinnlichen Erlebbarkeit und als Ort zu dem jede:r eine völlig eigene Beziehung aufbaut, immer unwichtiger zu werden. Diese Website befasst sich mit dem öffentlichen Raum als erlebter und geträumter Ort. Hier wirst du keine Zahlen, Statistiken oder Theorien finden, dafür aber Geschichten, Gefühle, Geräusche, Gerüche und nicht zuletzt Träume und Visionen aus dem öffentlichen Raum in Berlin.
Wenn du das nächste Mal vor die Haustür trittst, nimm dir einen Augenblick Zeit. Was siehst du, was riechst du, wie fühlt es sich an hier draußen zu sein und was hörst du?
Und wenn du frei träumen kannst, verlasse im Traum das Haus. Betritt den öffentlichen Raum deiner Träume, wie würde es hier riechen, was hörst du, was siehst du?